Victoria Secret – ein Fernsehspektakel getarnt als Fashionshow, bei dem Frauen wie als Geschenke verpackt, mit Strasssteinen beklebt und Engelsflügeln ausgestattet über den Laufsteg schreiten. Jahr für Jahr, seit 1995, wird die wohl bekannteste Fashionshow von Ed Razek, Marketingchef von Victoria Secret, organisiert. Ja, genau, von einem Mann! Mittlerweile 71 Jahre alt.
Das wahrscheinlich bekannteste Lingerie-Label der Welt fiel einst wegen innovativen Ideen und neuen Konzepten auf und erlangte Kultstatus durch seine neue sexy Wäsche. Anfangs wurde Victoria Secret noch gelobt, denn das Unternehmen hat zu einer Zeit, wo nur sehr magere Frauen über die Laufstege dieser Welt liefen, Models gebucht, die Busen hatten und muskulös und sportlich waren. Für die damalige Zeit ein riesen Fortschritt in der Modeindustrie. Wieviel davon heute noch vorhanden ist, ist fraglich. Die Unterwäsche, die eigentlich ein Gefühl von Empowerment und Stärke vermitteln sollte, hat heutzutage ein Imageproblem, denn sexy ist out. Die Frau von heute will sich in ihrer Wäsche wohlfühlen. Der Trend geht immer mehr in Richtung bequem und sportlich in Form von Bustiers und Bralets. Und das ganz gleich ob mit kleinem oder großem Busen, mit wenig oder etwas mehr auf den Rippen, Dellen am Hintern oder stoppeligen Beinen.
Aber genau das versucht Victoria Secret seit Jahren zu ignorieren. Die Show soll eine Fantasie sein und bloß nicht die Realität wiedergeben. Welcher Mannwill schon Transgender Frauen oder Frauen über 25 in Unterwäsche sehen? Genau das hat Ed Razek auch in einem Interview mit Vogue gesagt:
„So it’s like, why don’t you do 50? Why don’t you do 60? Why don’t you do 24? It’s like, why doesn’t your show do this? Shouldn’t you have transsexuals in the show? No. No, I don’t think we should. Well, why not? Because the show is a fantasy. It’s a 42-minute entertainment special.“
Dass das in der heutigen Zeit nicht positiv aufgenommen wurde, ist einleuchtend. Zumindest jedem normalen Menschen. Das einstige Erfolgsunternehmen scheint aber den Wandel der Zeit verpasst zu haben und selbst die seit Jahren sinkenden Jahresumsätze und Marktanteile scheinen niemandem in der Chefetage die Augen zu öffnen.
Stattdessen wird jedes Jahr aufs Neue eine riesige Show inszeniert, bei der Frauen mit Traumkörpern in unheimlich sexy Dessous über den Laufsteg tanzen, Küsschen verteilen und eine Phantasie erfüllen sollen. Eine Männerfantasie versteht sich.
Aber die Konkurrenz schläft nicht! Andere Wäscheunternehmen haben den sich wandelnden Fashiontrend registriert und sich dem angepasst. Marken wie Savage X Fenty von Rihanna oder Lara Intimates setzen auf Diversität in ihren Kampagnen und haben Models jeder Körperform und –Größe gebucht. Echte Frauen eben! Und das kommt sehr gut bei den Kundinnen an.
Dass Wäsche für Frauen, Wäsche für Frauen ist und die Frau zufrieden gestellt werden muss sollte eigentlich klar sein! Und dass Frauen Menschen und keine Engel sind, die den Männern geschickt wurden um deren Fantasien zu erfüllen, erst recht!
Aber scheinbar zeigt der ganze Druck von Seiten der Bevölkerung, Social Media und den Medien langsam seine Wirkung. Selbst Leslie Wexner (81), Gründer und CEO des Unternehmens, kann wohl Fehler eingestehen und hat große Veränderungen angekündigt was die Show und die Unternehmensphilosophie angeht. Konkrete Pläne gibt es derzeit aber noch nicht. Also bleibt es spannend bis zur nächsten Show, die es wohl Ende des Jahres geben wird (zum ersten Mal ohne Fernsehübertragung).
Wir als Multilablestore, der ausschließlich von Frauen geführt wird, haben schon immer gewusst wer unsere Kunden sind und was sie wollen. Frauen jedes Figurtyps werden bei uns fündig und gehen mit einem Lächeln im Gesicht mit neuer Wäsche nach Hause. Natürlich kann diese Wäsche auch sexy sein, aber dann weil „frau“ das so möchte und nicht „man“.
Unser Motto: „Jede Frau kann ein Engel sein!“
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